Neonatale Alloimmun-Thrombozytopenie

Gyn-Depesche 7/2003

Frühzeitige Behandlung kann Folgen verhindern

Eine schwere Thrombozytopenie bei Neugeborenen ist meist auf eine neonatale Alloimmun-Thrombozytopenie (NAIT) zurückzuführen. Wird sie übersehen und nicht adäquat behandelt, kann dies schwerwiegende Folgen haben.

Bei Neugeborenen mit Thrombozytopenie oder Hämorrhagien ohne offensichtliche systemische Erkrankungen muss an eine neonatale AlloimmunThrombozytopenie (NAIT) gedacht werden. Hirnblutungen können auch erst mit Verzögerung auftreten. Bei Verdacht auf NAIT muss unverzüglich eine Thrombozytentransfusion durchgeführt werden. Da das Wiederholungsrisiko für eine fetale (FAIT) oder neonatale Alloimmun-Thrombozytopenie sehr hoch ist, müssen Folgeschwangerschaften auf FAIT-Anzeichen überwacht werden. Ursache der FAIT/NAIT ist eine diaplazentare Übertragung maternaler Alloantikörper gegen humane Plättchenantigene (HPA) des Fetus, die er vom Vater geerbt hat. Die Mutter ist für das korrespondierende thrombozytäre Antigen negativ, der Vater positiv. Eine fetale Thrombozytopenie kann schon in der 16 SSW eintreten. In den meisten Fällen mit NAIT sollte sich die Thrombozytenzahl nach zwei Wochen normalisiert haben. (AK)

Quelle: Rayment, R: Neonatal alloimmune thrombocytopenia, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 327 (2003), Seiten: 331-332

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