In der ostchinesischen Provinz Shandong wurden bei 248 gesunden postmenopausalen Frauen die Serumspiegel an FSH, LH und Estradiol radioimmunologisch gemessen und die Knochendichte am Unterarm mittels DXA bestimmt. Nach WHO-Kriterien litten 128 der Studienteilnehmerinnen an Osteoporose.
Verglichen mit der altersangepassten Kontrollgruppe lagen die FSH-Werte bei den Osteoporosepatientinnen signifikant niedriger, die Estradiolwerte dagegen höher. Zwischen Knochendichte und FSH fand sich eine negative Korrelation. In vitro wurde zudem nachgewiesen, dass FSH die Aktivität der Osteoklasten steigert: Durch Zugabe von RANKL (Receptor Activator of NF-kappa B Ligand) induzierte man zunächst die Differenzierung einer murinen Makrophagen-Zelllinie zu Osteoklasten. Deren Expression knochenabbaurelevanter Gene (RANK, Matrix-Metalloproteinase- 9, Trap, Cathepsin-K) ließ sich durch Zufügen von FSH erhöhen.
Sowohl klinische als auch in-vitro-Daten bestätigen also einen Zusammenhang von FSHAnstieg und Knochenmasseverlust. Dieser scheint unabhängig vom Östrogenspiegel zu wirken. Als potenzielle therapeutische Konsequenz ihrer Ergebnisse ziehen die Autoren eine Immunisierung gegen FSH anstelle der umstrittenen Hormonersatztherapie bei Osteoporose in Erwägung. CW