Der Übergang von einer RRMS in eine SPMS erfolgt schleichend und ist oft nur anhand subtiler Veränderungen erkennbar. Eine frühe Diagnose und Therapie der aktiven SPMS kann sich langfristig positiv auswirken. „Das gilt sowohl für die Behinderungsprogression und die Schubrate als auch für die kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit“, so Prof. Christoph Kleinschnitz, Essen. Dies belegen die vor kurzem veröffentlichten Fünfjahresdaten der Patienten, die nach Ende der EXPAND-Kernphase weiter Siponimod erhielten oder von Placebo auf Siponimod wechselten. Sie zeigen, dass Siponimod das Risiko einer nach sechs Monaten bestätigten Behinderungsprogression (6mCDP) um 29 % reduzierte und die Zeit bis zum Erreichen einer 6mCDP um 72 % verlängerte. Die jährliche Schubrate war bei den von Anfang an mit Siponimod behandelten Patienten gegenüber der Placebo-Switch- Gruppe um 39,7 % reduziert (p = 0,0023).
Das Risiko einer nach sechs Monaten bestätigten Verschlechterung der kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit (6mCCW) im Symbol Digit Modalities Test (SDMT) wurde um 33 % reduziert (p = 0,0018) und die Zeit bis zu einer 6mCCW um 73 % verlängert. Dabei war das Fünfjahres-Sicherheitsprofil konsistent mit dem in der Kernstudie. Auch eine jüngst veröffentlichte Post-hoc-Analyse der EXPAND-Kernphase belegt diese positiven Effekte: So war der Anteil an Patienten mit aktiver SPMS mit einer dauerhaften, klinisch relevanten SDMT-Verbesserung signifikant höher als unter Placebo (p = 0,001) und der mit einer Verschlechterung signifikant niedriger (p = 0,002).
Derzeit werden in AMASIA, der ersten Real-World-Studie in Deutschland, die Erfahrungen mit Siponimod und seine Effekte auf die Lebensqualität und sozioökonomische Situation der Patienten untersucht. Eine erste Interimsanalyse an 93 SPMS-Patienten unterstreicht bereits die Bedeutung der neuen Therapieoption . JL