Insgesamt wurden 18 848 Jugendliche befragt, von den 1153 körperbehindert waren. Bei den meisten Behinderten lagen Störungen im Bereich der Extremitäten vor. Obwohl körperbehinderte Jugendliche eine verzögerte Pubertätsentwicklung aufwiesen und häufiger sozial isoliert waren, wiesen sie genauso häufig sexuelle Erfahrungen auf wie ihre nicht behinderten Altersgenossen. Auch bei der Sexualaufklärung bestanden keine wesentlichen Unterschiede, wenn auch behinderte Jungen etwas weniger über Geburtenkontrolle wussten. Sexuell aktive schwer behinderte Jungen wurden in ihrer Peergruppe von Jungen und Mädchen anerkannt. Behinderte Mädchen mit sexuellen Erfahrungen wurden dagegen von anderen Mädchen eher abgelehnt. Schwer behinderte Jugendliche fühlten sich häufiger zum eigenen Geschlecht hingezogen oder konnten keine sexuelle Präferenz angeben. Körperbehinderte Mädchen gaben häufiger erzwungene Sexualkontakte an als ihre nicht behinderten Altersgenossinnen.
Gyn-Depesche 4/2003
Für körperbehinderte Jugendliche ist Sex kein Tabu
Auch bei körperbehinderten Jugendlichen erwachen irgendwann sexuelle Bedürfnisse. In einer US-Studie wurde untersucht, welche sexuellen Erfahrungen die Jugendlichen haben und wie hoch ihr Wissensstand zu Sexualität und Verhütung ist.
Quelle: Cheng, MM: Sexual behaviors of physically disabled adolescents in the United States, Zeitschrift: JOURNAL OF ADOLESCENT HEALTH, Ausgabe 31 (2002), Seiten: 48-58