Bakterielle Vaginose

Gyn-Depesche 1/2006

Gen-Sonden identifizieren neue Erreger

Die bakterielle Vaginose (BV) ist mit vielen Gesundheitsproblemen assoziiert, da­runter vorzeitige Wehen, Adnexitis und HIV-Infektionen. Fluor vaginalis kann das einzige Zeichen sein, viele Frauen bleiben jedoch asymptomatisch. Die Pathogenese der BV liegt noch weitgehend im Dunkeln.
Praxisfazit
Kommentar: Bei Mikroorganismen mit geringerer Konzentration als 106 Keime pro Gramm Vaginalflüssigkeit ist die Wahrscheinlichkeit, mit der hier verwendeten PCR-Technik er­fasst zu werden, gering. Wie man aber weiß, können auch Bakterien, z. B. B-Streptokokken, in geringerer Zahl schwere Infektionen auslösen. Was fehlt, ist zudem der Nachweis, dass es sich bei den neuen Spezies um Pathogene handelt und nicht nur um harmlose „Mitbewohner“.

Aus Studien mit Kulturen ist bekannt, dass Frauen mit BV die Laktobazillen verlieren, während gleichzeitig Anaerobier und fakultativ anaerobe Bakterien zunehmen. Als potenzielle Erreger galten bisher u. a. Gardnerella vaginalis und Mobiluncus curtisii, doch kommen diese auch in der Scheidenflora gesunder Frauen vor.

Nach an der bakteriellen Vaginose beteiligten Bakterien wurde in einer US-Studie per genetischer Analyse gefahndet. Dazu untersuchte man die DNA der kleinen (16S) Unterheit der Ribosomen der Keime aus der Vaginalflora von 27 Frauen mit und 46 Frauen ohne BV mit Hilfe von PCR z. T. als Breitspektrum PCR mit 100 Klonen und als Bakterien-spezifische PCR und setzte auch die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung ein.

Zunächst fiel auf, dass in der Vaginalflüssigkeit gesunder Frauen nur ein bis sechs unterschiedliche Bakterienspezies nachweisbar waren. Es dominierten die Laktobazillen mit 83 bis 100% der Klone. Bei Frauen mit BV fanden sich dagegen neun bis 17 – darunter überraschend viele bislang unbekannte Stämme.

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