Eine bakterielle Vaginose (BV) während der Schwangerschaft kann das Risiko für Komplikationen erhöhen, zum Beispiel für eine Frühgeburt oder eine postpartale Endometritis. Schon 2008 hatten Experten der USPSTF deshalb in einem Review untersucht, ob auch asymptomatische schwangere Patientinnen von einem BV-Screening profitieren. Damals sprach die verfügbare Literatur dagegen.
Im Fachjournal JAMA folgte nun ein Update des Reports. Die Grundlage bildeten 44 Studien, die bis 2019 veröffentlicht worden waren. Darunter waren 13 randomisiert kontrollierte Studien, die prüften, ob sich die Therapie einer asymptomatischen BV auf den Verlauf der Schwangerschaft auswirkt. Die gepoolten Daten zeigten keinen Unterschied zwischen den behandelten und den nicht behandelten Patientinnen: Sowohl die Zahl sämtlicher Frühgeburten als auch die der spontanen Frühgeburten war vergleichbar. Auch die Häufigkeit anderer Schwangerschaftskomplikationen blieb unverändert. Sechs weitere randomisiert kontrollierte Studien beschränkten sich auf Probandinnen, die wegen einer vorangegangenen Frühgeburt ein erhöhtes Risiko für eine abermalige Frühgeburt trugen: Während die Hälfte der Studien bei den behandelten BV-Patientinnen eine signifikante Senkung der Zahl der Frühchen dokumentierte, ergab sich bei der anderen Hälfte kein Unterschied zur Kontrollgruppe. Aufgrund der widersprüchlichen Ergebnisse sieht die USPSTF bei dieser Risikogruppe von einer Empfehlung ab. Ein generelles BV-Screening halten die Experten für überflüssig. RG