In drei Kliniklaboren in den USA und Italien wurde mit Restmaterial bereits ausgewerteter Zytologieproben von 199 Frauen eine Fluoreszenz- in-situ-Hybridisierung (FISH) durchgeführt. Eine automatisierte Auswertung erlaubte die Detektion von einzelnen Zellen mit mehr als vier 3q26-Kopien. Aneuploidien wurden durch eine zweite Hybridisierung mit einer Probe für Chromosom 7 ausgeschlossen. Das Zytologieergebnis war bei der FISH-Analyse unbekannt.
Bei 28 Frauen waren bei einer Biopsie zuvor CIN2 oder -3 nachgewiesen worden. In 26 dieser Fälle fand man Amplifikationen von 3q. Von den 171 zytologisch unauffälligen und HPV-negativen Proben zeigte sich bei keiner einzigen zusätzliches 3q-Genmaterial.
Daraus ergaben sich eine Spezifität von 100% und eine Sensitivität von 92,9% für die Unterscheidung zwischen CIN2+ und einem normalen Zellbild. Die hohe falsch-positive Rate der bisher in Studien üblichen FISH-Auswertung, die den Anteil der Zellen mit drei oder mehr 3q-Kopien an der Gesamtzellzahl berechnet, konnte so erheblich reduziert werden. Weder der Pap- Test allein noch die Kombination mit einem Hochrisiko-HPV-Nachweis erlauben eine derart sichere Identifizierung von Patientinnen mit präkanzerogenen Neoplasien. CW