Aus Gendatenbanken von rund 200.000 Frauen europäischer Abstammung isolierten die Forscher 290 Genvarianten, die statistisch unabhängig mit dem Alter bei der natürlichen Menopause assoziiert waren. Die Effektgröße pro Allel lag dabei zwischen 3,5 und 74 Wochen. Diese Ergebnisse wurden in anderen Gendatenbanken bestätigt.
Nach den Berechnungen der Studienautoren erklären die 290 Gene etwa 10 % der Unterschiede beim Menopausenalter und 31 bis 38 % der vermuteten genetischen Ursachen. Das ist etwa das Doppelte des Beitrags der 56 bisher bekannten Gene. Zwar erwies sich der Risiko-Score, der sich aus den jeweiligen genetischen Variationen ableiten ließ, als relativ schwacher Prädiktor für das Menopausenalter, immerhin war sein Einfluss Foraber höher als der des Rauchens, der als stärkster epidemiologischer Faktor gilt. Verhältnismäßig gut war die Vorhersagekraft für eine primäre Ovarialinsuffizienz (POI): Bei dem einen Prozent der Frauen mit den höchsten genetischen Risiko-Scores stieg das POI-Risiko um etwa das Fünffache im Vergleich zu Frauen mit mittleren Werten an. Man geht davon aus, dass eine vorzeitige Menopause vor dem 40. Lebensjahr eher durch Einzelgenmutationen bedingt ist, während das physiologische Ende der Fertilitätsphase multigenetisch beeinflusst ist. Der Gesamteffekt der 290 Genvarianten entsprach in etwa dem bei monogenetisch vererbtem Fragilen-X-Syndrom. CW