Mikrobiom bei Dranginkontinenz

Gyn-Depesche 06/2016

Geringere Bakterienvielfalt = mehr Beschwerden

Die traditionelle Lehrmeinung, dass der Urin gesunder Menschen steril ist, gilt inzwischen als überholt. Offensichtlich spielt das Mikrobiom der Blase auch bei der Dranginkontinenz eine Rolle.

An der Oregon Health and Science University (OHSU) verglich man die mikrobielle Besiedelung der Harnblase bei zehn Frauen mit einer seit mindestens drei Monaten bestehenden Dranginkontinenz und zehn Frauen mit normaler Blasenfunktion. Aus den mittels transurethraler Katheterisierung gewonnenen Urinproben wurde die Gesamt-DNA extrahiert und der bakterielle Anteil durch PCR amplifiziert.

In allen Urinproben fand sich Bakterien-DNA; insgesamt wurden 24 verschiedene Stämme identifiziert. Knapp die Hälfte der Bakteriengattungen gehörte dem Stamm Firmicutes und hier vor allem den Familien Lactobacillaceae und Bacillaceae an. Die individuelle Variabilität war allerdings groß: Die Zahl der nachweisbaren Bakterienfamilien schwankte zwischen zwei und 49, auch die relative Dominanz einzelner Arten differierte stark. Hinsichtlich der Artenvielfalt und der Bakterienmenge unterschied sich der Urin von Dranginkontinenz-Patientinnen und Kontrollen nicht signifikant. Die Forscher entdeckten jedoch neun Bakterien, die bei den Patientinnen häufiger vorkamen – etwa Sphingomonadales-Subspezies –, und fünf, die seltener auftraten, zum Beispiel Mykobakterien. 

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