Hormontherapie nach der Menopause

Gyn-Depesche 6/2005

Gerinnung aktiviert, unabhängig vom Blutdruck

Hypertonie und Östrogen-Gabe begünstigen beide die Entstehung von Thrombosen. In Japan wurde der Effekt einer zwölfmonatigen Hormontherapie auf die Gerinnung postmenopausaler Frauen mit und ohne Hochdruck untersucht.

38 Frauen mit Hypertonie und 32 Frauen mit normalem Blutdruck wurden in die Studie eingeschlossen. Sie erhielten zwölf Monate lang täglich eine Kombination aus 0,625 mg konjugiertem Östrogen und 2,5 mg Medroxyprogesteronacetat. 19 hypertensive und 15 normotensive Frauen dienten als Kontrollgruppe und erhielten keine Medikation. Vor Beginn der Hormontherapie sowie sechs und zwölf Monate nach Start der Behandlung wurden die Werte für Fibrogen, Antithrombin, Protein-C-Aktivität, D-Dimere und Plasminogen im Serum bestimmt. Nach zwölf Monaten war es zu einem deutlichen Anstieg von Plasminogen und D-Dimeren sowohl bei den normotensiven als auch den hypertensiven Frauen gekommen, die Hormone einnahmen. Die Werte für Antithrombin waren gefallen. Bei der Kontrollgruppe waren die Werte erwartungsgemäß gleich geblieben. Eine zwölfmonatige Hormontherapie aktiviert die Gerinnung und die Fibrinolyse sowohl bei hypertensiven als auch bei normotensiven Frauen nach der Menopause und kann somit zu einer erhöhten Inzidenz thromboembolischer Ereignisse bei diesen Patientinnen beitragen. (MO)

Quelle: Sumino, H: Effects of hormone replacement therapy on blood coagulation and fibrinolysis in hypertensive and normotensive postmenopausal women, Zeitschrift: THROMBOSIS RESEARCH, Ausgabe 115 (2005), Seiten: 359-366

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x