Forscher:innen aus Kolumbien und Kanada gingen der Frage nach, inwiefern verschiedene OK-Gestagene (Chlormadinon, Cyproteron, Drospirenon, Levonorgestrel, Desogestrel, Dienogest, Gestoden, Norgestimat) nach mindestens dreimonatiger Einnahme die Plasmalipide, den BMI, die Insulinresistenz und den Blutzuckerspiegel prämenopausaler Anwenderinnen beeinflussen, welche Rolle dabei die Einnahmedauer spielt und ob sich die Effekte bei Frauen mit und ohne polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) unterscheiden. Hierzu werteten die Wissenschaftler:innen die Daten von 82 randomisierten Studien mit mehr als 2.300 Teilnehmerinnen aus. In fast allen Untersuchungen bildete Ethinylestradiol die Östrogenkomponente.
Das Ergebnis: Mit Ausnahme von Dienogest führten alle Gestagene zu einem Triglyceridanstieg. Dieser war unter Chlormadinon am stärksten und unter Levonorgestrel am schwächsten ausgeprägt. Die meisten Gestagene erhöhten ferner das HDL-Cholesterin, wobei erneut Chlormadinon die deutlichsten Effekte zeigte. Levonorgestrel senkte dagegen den HDLCholesterinspiegel. Einen Anstieg des LDLCholesterins beobachteten die Forscher: innen bei Anwendung Levonorgestrel- bzw. Norgestimat-haltiger Präparate, eine Spiegelreduktion unter Dienogest. Keines der Gestagene veränderte den BMI oder die HOMA-IR (Homeostasis-Model- Assessment-Insulinresistenz) wesentlich. Unter Cyproteron trat eine minimale, jedoch statistisch signifikante Reduktion der Nüchternglucose auf. Die Anwendungsdauer oraler Kontrazeptiva und ein PCOS beeinflussten diese Ergebnisse nicht wesentlich. LO