Das Ziel einer aktuellen Studie war es daher zu untersuchen, ob Schwangerschaftsdiabetes bei Frauen mit chronischem HBV häufiger auftritt. In die Querschnittsstudie wurden alle australischen Einzelgeburten zwischen 2009 und 2017 aufgenommen und mittels Poisson- Regression und unter Berücksichtigung anderer Risikofaktoren (Alter der Mutter, BMI, Parität, Rauchen und Geburtsland), die Häufigkeit bestimmt. Von den 670.944 ermittelten Frauen hatten 54.805 (8,2 %) GDM und 3.052 Hepatitis-B-Infektionen (0,5 %). Die GDM-Rate bei Frauen mit HBV betrug 14,3 %, verglichen mit 8,1 % bei Frauen ohne Hepatitis B (p <0,001).
Die grundsätzliche Inzidenz von GDM war am höchsten bei Frauen mit einem BMI ≥ 40 (Inzidenz 20,3 %, n = 3.356), die in Süd oder Zentralasien geboren wurden (Inzidenz 18 %), ≥ 45 Jahre alt waren (Inzidenz 18,6 %) oder vier oder mehr Kinder hatten (Inzidenz 11,4 %).
Die höchste Inzidenz (37,1 %) von GDM in Zusammenhang mit HBV wurde bei Frauen mit einem BMI von ≥ 40 beobachtet. Darüber hinaus zeigte sich eine HBV-Infektion in Verbindung mit einer erhöhten Inzidenz von GDM bei Frauen, die in Regionen mit geringer HBV-Prävalenz (wie Süd- und Osteuropa) geboren wurden. Bei Frauen mit HBV betrug das nicht angepasste Inzidenzrisiko für GDM 1,75 (95% CI 1,6-1,9). Das Ergebnis dieser Studie zeigt auf, dass eine HBV-Infektion ein Risikofaktor für die Entwicklung von GDM in der Schwangerschaft sein kann. DM