Kontrazeption per Mikropille

Gyn-Depesche 1/2001

Gewichtszunahme ist passé

Eine hohe kontrazeptive Sicherheit wird heute bei der "Pille" als selbstverständlich vorausgesetzt und auch von allen modernen Mikropillen geboten. Darüber hinaus erwarten Frauen aber auch positive Nebeneffekte wie ausbleibende Gewichtszunahme und reinere Haut. Ein neues Präparat macht Hoffnung.

Rund 50% aller Frauen fürchten einer Umfrage zufolge eine Gewichtszunahme durch die Pille, 17% verzichten deshalb auf die Pille oder setzen sie nach kurzer Zeit wieder ab. Zwar steigern moderne Hormonpräparate nicht mehr den Appetit. Wassereinlagerung in den ersten 3 Zyklen verursachen aber u. U. durchaus eine Gewichtszunahme. Dieser vermehrten Wasserretention, die mit Beschwerden wie Brustspannen und geschwollenen Beinen einhergehen kann, wirkt ein neues Kombinationspräparat entgegen. Die monophasische Pille enthält neben 30 µg Ethinylestradiol das neuartige Gestagen Drospirenon, ein Derivat des Spironolactons. Drospirenon hat eine mehr als doppelt so hohe Affinitiät zum Aldosteronrezeptor wie Aldosteron und kann daher die Wirkung dieses Hormons antagonisieren. Eine entwässernde und natriuretische Wirkung, die der einer leichten salzarmen Diät entspricht, ist die Folge. Klinisch macht sich das in einer Gewichtsabnahme von circa 1 kg in den ersten Zyklen bemerkbar. Darüber hinaus beeinflusst Drospirenon dank der antiandrogenen Partialwirkung auch Akne und Seborrhoe positiv. Kontrazeptive Sicherheit und Zyklusstabilität des neuen Kontrazeptivums sind mit denen moderner Mikropillen vergleichbar. (KA)

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