Migräne

Praxis-Depesche 8/2019

Gezieltere Prophylaxe und Behandlung

In einem Symposium zur Prophylaxe der Migräne wurde auf die Versorgungslage von Migränepatienten in Deutschland eingegangen. Dabei wurden auch Daten und praktische Erfahrungen zu Erenumab, einem monoklonalen Antiköprer zur ­Migräneprophylaxe, präsentiert. 
Prof. Zaza Katsarava, Unna, wies auf einer Veranstaltung von Novartis daraufhin, dass im wohlhabenden Europa immer noch zu wenig Menschen mit Migräne den Arzt konsultieren. Zudem ist die Anwendung von Migränemedikamenten noch unzulänglich. So liegt auch in Deutschland die medizinische Kopfschmerzversorgung bei nur 25 %, wobei Triptane von Hausärzten zu 35 % verordnet und Prophylaxe zu 6 % betrieben wurde. Der Redner verwies auf die wichtige Rolle des Hausarztes, welcher in erster Linie symptomatische Kopfschmerzen erkennt, Migräne und Spannungskopfschmerz diagnostiziert und einfache Akut- und Prophylaxebehandlungen einleitet. Bei Verdacht auf symptomatischen Kopfschmerz, bei chronischem, bei Cluster- oder bei anderem seltenen Kopfschmerz sowie keiner Besserung durch den Einsatz von Betablockern, Flunarizin oder Topiramat sollte die Meinung eines Neurologen miteinbezogen werden. Ab mehr als 8 bis 14 Tagen pro Monat Migräne bedingtem Kopfschmerz hält Katsarava, Unna, den Einsatz von CGRP-Antikörpern für notwendig. 
Dr. Charly Gaul, Königstein, ging auf den Einsatz von monoklonalen Antikörpern gegen CGRP als neue Therapieoption für Migräne ein. Der vollständig humane Antikörper Erenumab zeigte eine gute Verträglichkeit und Wirksamkeit. Dabei betonte er, dass die CGRP-basierte Therapie im Kontext einer Kopfschmerzbehandlung erfolgen sollte, welche nicht nur Medikamente umfasst. GH
Quelle:

SYMPOSIUM „Neues zur Prophylaxe der Migräne (AIMOVIG)“, Wiesbaden, 5.5.2019, Veranstalter: Novartis 

Erenumab: Aimovig®

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