RLS bei jungen Frauen

Gyn-Depesche 1/2016

Gibt es schützende Faktoren in der Schwangerschaft?

Viele Beschwerden des Restless-Legs-Syndroms (RLS) treten erstmals in der Schwangerschaft auf. Ein türkisches Neurologenteam prüfte nun, wie sich die Symptome in der Schwangerschaft und danach gestalten und ob sich schützende Faktoren finden lassen.

In die Längsschnittstudie eingeschlossen wurden 138 schwangere Frauen mit und 251 altersgleiche Schwangere ohne RLS. Die RLS-Beschwerden wurden in einer Befragung in der Schwangerschaft sowie drei Monate nach der Geburt erfasst (Bewertung nach den IRLSSGSchweregradkriterien).
Im ersten, zweiten und dritten Trimenon litten 15,6%, 32,8% und 38,8% unter RLS. Bei 76,8% war es eine Erstmanifestation (überwiegend im zweiten Trimenon). Eine positive RLSFamiliengeschichte bestand bei 8,7% vs. 2,5% in der Kontrollgruppe. Ferritin und Transferritin- Sättigung waren in der RLS-Gruppe signifikant niedriger. Eine spätere SSW (OR 1,05) und vor allem ein RLS in der Anamnese (OR 2,795) waren positiv mit RLS assoziiert. Leicht negativ korreliert, also schützend, waren hohe Ferritin- Serumspiegel. Die Ferritin-Konzentration korrellierte auch negativ mit der RLS-Schwere.
Bei 34,8% der betroffenen Frauen bestand auch drei Monate nach der Geburt noch eine relevante RLS-Symptomatik. Gegenüber den anderen Frauen hatten diese Mütter niedrigere Ferritin- Spiegel (13,7 vs. 28,6 ng/ml) und mehr Kinder geboren. JL
Quelle:

Neyal A et al.: A prospective study of Willis-Ekbom disease/restless legs syndrome during and after pregnancy. Sleep Med 2015; 16(9): 1036-40

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