In einer landesweiten registerbasierten Kohortenstudie suchte man in Dänemark in den Datensätzen aller zwischen 1935 und 2002 geborenen Frauen nach Antworten. Es wurden insgesamt 2,311 Mio. Frauen mit 3,94 Mio. Schwangerschaften ausgewertet. Im Untersuchungszeitraum (57,3 Mio. Personenjahre Follow-up) entwickelten 6.743 Frauen ein Endometriumkarzinom. Die Autoren adjustierten ihre Berechnungen nach Alter, Menstruationsstatus und sozioökonomischen Faktoren.
Es stellte sich heraus, dass eine erste Schwangerschaft das Krebsrisiko deutlich senkte – was ja zuvor bekannt war. Bei dieser Risikoreduktion war es aber unerheblich, ob die Schwangerschaft ausgetragen oder frühzeitig terminiert wurde (Risikosenkung um 44 bzw. 47 %). Jede weitere Gravidität reduzierte das Risiko wiederum um 14 bzw. 19 % (ausgetragen vs. terminiert. Keiner der folgenden Faktoren hatten auf diese Ergebnisse einen Einfluss: Dauer der Schwangerschaft, Alter bei Schwangerschaft, Spontanabort, Adipositas oder Fertilität.
Es scheinen also Prozesse in der frühen Schwangerschaft zu sein, die für den vor einem Endometriumkarzinom schützenden Effekt einer Gravidität verantwortlich sind. Die häufig vertretene Hypothese der östrogenabhängigen Karzinogenese wird durch diese Ergebnisse eher nicht gestützt, so die Autoren. Vielmehr könnte es die Fertilität an sich sein, die als Maß für ein gesundes Endometrium eine Rolle spielt. Aber es sprechen auch nicht alle Daten dieser Studie für diese Therorie, zumal z. B. keine Angaben zur Kontrazeption ausgewertet werden konnten, und die „iatrogene“ Hormonzufuhr durchaus einen zusätzlichen Einfluss gehabt haben könnte. CB