SGA- bzw. LGA-Geburt

Gyn-Depesche 3/2023

Größe der Mutter bestimmt das Risiko

Ob ein Small- (SGA) bzw. Large-for-Gestational-Age (LGA) geborenes Kind perinatale Komplikationen erleidet, hängt offenbar von der Körpergröße seiner Mutter ab. Zu diesem Ergebnis kommt ein kanadisches Forschungsteam nach Auswertung umfangreicher Geburtendaten.

Eine SGA-Situation liegt bei einem Geburtsgewicht unterhalb der zehnten und eine LGA-Situation bei einem Geburtsgewicht oberhalb der neunzigsten Perzentile vor. Zeitgerecht entwickelte Kinder (Appropriate-for-Gestational-Age, AGA) haben dagegen ein Geburtsgewicht zwischen diesen beiden Grenzperzentilen, erläutern die Forschenden. Um den Zusammenhang zwischen der maternalen Statur und Geburtskomplikationen zu beleuchten und das perinatale Risiko von SGA- bzw. LGA-Neugeborenen kleiner (< 154,9 cm) und großer Mütter (> 172,7 cm) zu quantifizieren, analysierten sie mehr als 7,3 Mio. Einlingsgeburten in den USA im Zeitraum zwischen 2016 und 2017.

Die primären Studienendpunkte umfassten die Frühgeburt, die Aufnahme des Kindes auf die Neugeborenenintensivstation sowie die schwere neonatale Morbidität und Mortalität (Antibiotikagabe aufgrund vermuteter oder bestätigter Sepsis, Surfactantbehandlung, 5-Minuten-Apgar-Score < 4, Neugeborenenkrämpfe, Beatmung, Versterben innerhalb der Neonatalperiode).

Die maternale Körpergröße korrelierte negativ mit dem perinatalen Risiko: Kinder kleiner Mütter erlitten im Vergleich zu Kindern durchschnittlich großer Mütter rund 20 % häufiger einen primären Studienendpunkt, wogegen Kinder großer Mütter diesbezüglich ein 12 bis 15 % geringeres Risiko aufwiesen. Mit zunehmender maternaler Größe stieg – im Vergleich zu AGA-Kindern – bei SGA-Kindern das perinatale Risiko, wogegen es bei LGA-Kindern abnahm. Im Vergleich zu AGA-Kindern durchschnittlich großer Mütter hatten SGA-Kinder unabhängig von der Körpergröße der Mutter ein signifikant erhöhtes, LGA-Kinder dagegen ein signifikant geringeres Risiko für die primären Studienendpunkte. Das höchste Risiko im SGA-Kollektiv wiesen dabei Kinder großer Mütter auf, im LGA-Kollektiv waren dagegen Kinder kleiner Mütter am stärksten gefährdet.

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