Langwirksame Kontrazeptiva

Gyn-Depesche 1/2018

Gute Adhärenz bei postpartaler Insertion

Die Insertion eines IUD oder Implantats direkt nach der Entbindung schützt effektiv vor unerwünschten Folgeschwangerschaften. Bei der Hormonspirale scheint dadurch jedoch die Expulsionsrate zu steigen.

An einer Entbindungsklinik der Universität von Utah nahmen 325 Frauen an einer prospektiven Beobachtungsstudie teil. Unmittelbar postpartum erhielten sie das zuvor gewünschte langwirksame Kontrazeptivum: 38% ein Levonorgestrel-IUD, 35% ein Implantat und 27% ein Kupfer-T.
Nach sechs Monaten betrug die Expulsionsrate beim LNG-IUD 17%, bei der Kupferspirale 4%. Das adjustierte Risiko einer Ausstoßung lag beim LNG-IUD damit fast sechsmal höher. Der Entbindungsmodus beeinflusste die Expulsionsrate nicht. Von den insgesamt 21 Frauen mit einer Expulsion wünschten sich 14 eine neue Spirale. Sechs von elf Frauen, die kein neues langwirksames Kontrazeptivum erhielten, wurden innerhalb von zwei Jahren ungeplant schwanger. 8% der Teilnehmerinnen ließen sich die Spirale innerhalb von sechs Monaten auf eigenen Wunsch entfernen. Insgesamt verhüteten über 80% nach sechs Monaten noch mit dem ursprünglichen Kontrazeptivum.
Nach Meinung der Autoren sprechen ihre Studienergebnisse dafür, schwangeren Frauen schon vor der Entbindung ein langwirksames Kontrazeptivum anzubieten und dies unmittelbar danach einzusetzen. Auch wenn die Expulsionsrate beim LNG-IUD dadurch im Vergleich zu einer späteren Insertion stieg, war die Verbleibquote nach sechs Monaten mit allen Methoden hoch. CW
Quelle:

Eggebroten JL et al.: Immediate postpartum intrauterine ... Am J Obstet Gynecol 2017; 217: 51.e1-7

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