Wissenschaftler an der Universitätsklinik von Birmingham fanden zwölf relevante Studien, die den Einfluss von Dammschutztechniken wie Flexionsmanöver und Ritger-Handgriff auf das Risiko von Dammverletzungen untersuchten. Drei randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 6647 Frauen gingen in die Metaanalyse ein. Das Risiko für Dammrisse dritten oder vierten Grades unterschied sich in den Gruppen mit und ohne Dammschutz nicht. Ein anderes Ergebnis brachte die Metaanalyse von drei nichtrandomisierten Studien mit insgesamt 74 744 Teilnehmerinnen: Hier halbierte die „Hands on“- Technik im Vergleich zu „Hands off“ das Risiko von Dammrissen mit Involvierung des Analsphinkters. Durch die Intervention sank deren Inzidenz bei spontanen vaginalen Geburten von rund 5% auf 2,3%.
Die statistische Nicht-Überlegenheit des Dammschutzes bei randomisiert-kontrollierten Studien könnte eine Folge der geringen Fallzahlen sein, mutmaßen die Autoren der Metaanalyse. Eine Metaanalyse nicht-randomisierter Studien birgt jedoch immer ein hohes Fehlerrisiko. Dringend erforderlich seien daher gut geplante und ausreichend große Interventionsstudien. CW