Hyperemesis gravidarum

Gyn-Depesche 1/2015

Helicobacter anstelle Ketonurie

Definition und Diagnostik der Hyperemesis gravidarum sind international nicht eindeutig geregelt. Eine niederländische Arbeitsgruppe durchforstete die Literatur.

In Datenbanken fanden sich 81 Studien, in denen insgesamt neun verschiedene Biomarker für Hyperemesis gravidarum (HG) beschrieben waren. Am häufigsten wurden anhaltendes Erbrechen, Ketonurie, Gewichtsverlust von mehr als 5% oder 3kg sowie stationäre Behandlung aufgrund von Schwangerschaftserbrechen als diagnostische Kriterien eingesetzt. Fünf Studien untersuchten, inwieweit der Nachweis von Ketonkörpern im Urin mit dem Vorliegen oder dem Schweregrad einer Hyperemesis zusammenhing. Das überraschende Ergebnis: Obwohl in 65% aller Studien eine Ketonurie als Voraussetzung für die Diagnose galt, konnte kein signifikanter Unterschied zwischen Patientinnen und Kontrollen nachgewiesen werden.

Belegt scheint dagegen eine positive Assoziation von Helicobacter pylori und Hyperemesis. Wie eine Metaanalyse von 19 Studien zeigt, weisen HG-Patientinnen im Vergleich zu asymptomatischen Schwangeren mehr als dreimal so häufig Helicobacter-Antikörper auf. Für die HG-Diagnose ergaben sich dadurch eine Sensitivität von 73% und eine Spezifität von 55%. Fallberichte zeigten außerdem, dass sich die HG bei sechs von acht Patientinnen nach der Helicobacter-Eradikation verbesserte. Eine signifikante Assoziation zwischen erhöhten hCG-Spiegeln und HG wiesen 18 von 36 Studien nach. Jeweils etwa zwei Drittel der 34 Studien, die Schilddrüsenhormone untersuchten, fanden bei HG-Patientinnen niedrigere TSH- und erhöhte freie T4- sowie FT4-Werte.

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