Herzkreislauf-Risiko

Gyn-Depesche 6/2015

Henne-Ei-Problem bei Hitzewallungen

Mehrere Studien deuten darauf hin, dass zwischen kardiovaskulären Risikofaktoren und vasomotorischen Symptomen in der Menopause ein Zusammenhang besteht. Was Ursache und was Wirkung ist, bleibt aber noch unklar.

Aus der niederländischen Kohorte der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) gaben 1295 Frauen nach rund 15 Jahren Auskunft über menopausale Beschwerden. Der Framingham Risk Score (FRS) hatte zu Studienbeginn bei 21,2% von ihnen ein 10-Jahres-Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen von mehr als 10% ergeben. Im Mittel waren die Teilnehmerinnen damals 52 Jahre alt und zu 58% peri- oder postmenopausal. Frauen, die bereits an Hitzewallungen oder Nachtschweiß litten, waren ausgeschlossen.
Im Verlauf des Follow-ups setzten bei 40,2% der Frauen vasomotorische Symptome ein. Dieser Anteil war in der Gruppe mit dem niedrigsten Infarktrisiko (FRS <5%) am größten. Nach der statistischen Anpassung an Menopausenstatus, BMI, körperliche Aktivität, Schulbildung und Alkoholkonsum fand sich jedoch kein Hinweis auf eine Beeinflussung der Beschwerden durch das kardiovaskuläre Risiko. Die Autoren schließen aus ihren Ergebnissen, dass kardiovaskuläre Risikofaktoren nicht den vasomotorischen Symptomen vorausgehen, sondern sich gleichzeitig entwickeln. CW
Quelle:

van den Berg MJ et al.: Is an unfavourable cardiovascular risk profile a risk factor for vasomotor menopausal symptoms? Results of a population-based cohort study. BJOG 122 (2015) 1252-58

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