Herzkreislauferkrankungen sind die Hauptursache für schwangerschaftsbedingte Todesfälle: Aortopathien, Kardiomyopathien, Arrhythmien, Klappenerkrankungen und komplexe angeborene Herzfehlbildungen können während einer Schwangerschaft exazerbieren oder dekompensieren. Auch neu aufgetretene kardiovaskuläre Pathologien gefährden unter Umständen das Leben der Betroffenen. In diesem Fall muss nach Beratung mit allen beteiligten Fachdisziplinen im Sinne der partizipativen Entscheidungsfindung eine Schwangerschaftsbeendigung möglich sein, fordern die Wissenschaftlerinnen. Das Urteil des Supreme Courts, das zum Zeitpunkt der Veröffentlichung ihrer Stellungnahme noch ausstand, birgt die Gefahr einer erhöhten maternalen Mortalität während Schwangerschaft und Wochenbett, da nun wieder die Abtreibungsgesetzgebung der einzelnen Bundesstaaten gilt, die insbesondere in den Staaten des Mittleren Westens und den Südstaaten sehr restriktiv ausfällt. Die Expertinnen befürchten zudem eine Verschärfung der bestehenden sozialen Ungleichheit im Hinblick auf das maternale Outcome: Insbesondere Frauen afroamerikanischer und indigener Abstammung, Frauen aus ländlichen Regionen sowie Frauen mit schwachem sozioökonomischem Hintergrund werden die Verliererinnen sein, meinen sie.
Was können Ärztinnen und Ärzte nun tun? Die Antwort der Expertinnen: Risikopatientinnen multidisziplinär betreuen, für eine risikoarme Kontrazeption sorgen und öffentlich ihre Stimme gegen die restriktive Abtreibungsgesetzgebung erheben. LO