Junge Frau zeigt Abdominalbeschwerden an

Praxistipp

Gyn-Depesche 1/2022

High-grade Ovarial-CA: Typische Ultraschallbefunde im Frühstadium

High-grade seröse Ovarialkarzinome haben eine schlechte Überlebensprognose, da sie häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden. Wissenschaftler aus den USA sind nun der Frage nachgegangen, welche Sonographiebefunde für die Frühstadien charakteristisch sind.
Die Forschenden analysierten Ultraschallaufnahmen von 111 Frauen, bei welchen ein mind. 1 cm großes, highgrade seröses Ovarial- oder Tubenkarzinom im Stadium I oder II histopathologisch diagnostiziert worden war. Alle Ultraschalluntersuchungen hatten innerhalb eines Jahres vor der OP stattgefunden. Bei vier Patientinnen lagen bilaterale Tumore vor.
Die 115 ausgewerteten Adnextumore hatten eine mediane Größe von 9,6 cm und 87 % waren mindestens 5 cm groß. In 77 % der Fälle stellten die Forschenden eine gemischt zystisch-solide Morphologie fest. Kleinere Tumore hatten im Vergleich zu größeren allerdings häufiger ein solides Erscheinungsbild. 97 % der Neoplasien enthielten solide Anteile (außer Septen), die in 75 % der Fälle eine Vaskularisierung aufwiesen. Stadium I- und Stadium II-Tumore unterschieden sich bezüglich der sonographischen Befunde nur insofern, dass 18 % der Stadium II aber nur 3 % der Stadium I-Tumore von mäßig bis stark ausgeprägtem Aszites begleitet wurden.
High-grade seröse Ovarialkarzinome, stellen sich sonographisch nur selten kleiner als 5 cm dar und weisen fast immer solide Komponenten auf. Bei kleinen Raumforderungen ohne solide Anteile ist daher zunächst eine Beobachtung vertretbar. LO
Quelle: Suh-Burgmann E et al.: Ultrasound characteristics of early-stage high-grade serous ovarian cancer. Am J Obstet Gynecol 2021; 225(4): 409
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