Klimakterische Beschwerden

Gyn-Depesche 8/2001

Hilfe durch Traubensilberkerze

Viele Frauen lehnen eine Hormonsubstitution wegen klimakterischer Beschwerden aufgrund von Nebenwirkungen, Unverträglichkeiten, Kontraindikationen und Angst vor einem möglicherweise erhöhten Brustkrebsrisiko ab. Eine wirksame Alternative bietet hier die Phytotherapie mit Extrakten von Cimicifuga racemosa.

Untersuchungen an mehreren tausend Patientinnen zeigen, dass vegetativ bedingte klimakterische Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Schwindel und Herzklopfen durch Cimicifuga positiv beeinflusst werden. Nach aktuellem Kenntnisstand ist die Wirkung von Cimicifuga am ehesten durch einen "Phyto-SERM"-Effekt zu erklären (SERM = selective estrogen receptor modulator). Bei einer langfristigen Therapie klimakterischer Beschwerden muss sichergestellt werden, dass an hormonabhängigen Geweben wie Endometrium oder Brustdrüsengewebe keine negativen Langzeiteffekte auftreten. Unter Cimicifuga racemosa ist im Tiermodell kein uterines Wachstum und keine endometriale Proliferation beschrieben, selbst unter einer mehr als 100-fachen humantherapeutischen Dosis. Brusttumoren konnten im Tiermodell unter Cimicifuga-Gabe nicht zum Wachstum stimuliert werden. Im Gegenteil: In vitro war bei Östrogen-Rezeptor-positiven Mammakarzinomzellen dosisabhängig eine Proliferationshemmung nachzuweisen. Bei Patientinnen mit betont psychischen klimakterischen Beschwerden erscheint eine fixe Kombination aus Traubensilberkerzen- und Johanniskraut-Extrakt sinnvoll. In einer sechswöchigen randomisierten, plazebokontrollierten, GCP-konformen Doppelblindstudie an 179 Patientinnen mit betont psychovegetativen klimakterischen Beschwerden war die Kombination Traubensilberkerze/Johanniskraut Plazebo im primären Zielparameter signifikant und klinisch relevant überlegen. So sank in der Verumgruppe die Intensität der Beschwerden, gemessen mit dem Kupperman-Index, von mittel bis stark in den Bereich milder Symptomatik. Die Arzneimittelsicherheit der Prüfmedikation konnte als sehr gut bezeichnet werden. (MW)

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