M. Alzheimer im Klimakterium

Gyn-Depesche 3/2000

Hilft die transdermale Östrogenzufuhr?

Da Östrogene die Leistungsfähigkeit des Gehirns durch verschiedene Wirkmechanismen positiv beeinflussen, wurde nun untersucht, wie sich die transdermale Östrogengabe bei postmenopausalen Patientinnen mit M. Alzheimer auswirkt.

20 Patientinnen im Alter von 61 bis 83 Jahren, bei denen M. Alzheimer diagnostiziert worden war, erhielten über drei Monate Östrogenpflaster, welches 50 µg/d Estradiol freisetzte, sowie zusätzlich 2,5 mg/d Medroxyprogesteron. Vor der Behandlung, nach deren Abschluss und nach weiteren vier Wochen wurden die Frauen gynäkologisch und neurologisch untersucht und unterzogen sich einer Reihe neuropsychologischer Tests. Nach der Östrogentherapie wurde der Grad der Demenz bei drei Patientinnen von mäßig auf gering zurückgestuft. Insgesamt hatten sich vor allem das visuelle Gedächtnis und räumliche Vorstellungsvermögen der Frauen verbessert, während die verbalen Fähigkeiten und der affektive Status eher unbeeinflusst blieben. In 19 von 20 Fällen hatten die pflegenden Angehörigen den Eindruck, dass die Patientinnen hinsichtlich Verhalten und kognitiver Fähigkeiten Fortschritte gemacht hätten, die meisten positiven Effekte waren auch noch nach der Auswaschphase vorhanden. Bei sechs Patientinnen traten geringfügige Nebenwirkungen wieMastodynie und Schwindel auf, eine Teilnehmerin brach die Studie wegen vaginaler Blutungen ab.

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x