Die am häufigsten genannte Beschwerde von Frauen mit perimenopausalen Schlafstörungen ist häufiges Aufwachen. Verantwortlich dafür sind meist die menopausalen Hitzewallungen. So berichten Frauen mit mittelschweren bis schweren Schweißausbrüchen mehr als dreimal so häufig über nächtliche Schlafunterbrechungen wie Frauen ohne Hitzewallungen. 26 % aller perimenopausalen Frauen werden sogar so stark davon im Schlaf gestört, dass sie die Diagnosekriterien für Insomnie erfüllen.
Aber auch depressive Stimmungen und Angststörungen können sich negativ auf den Schlaf auswirken, und umgekehrt. Mit der menopausalen Transition nimmt auch das Risiko für Depressionen zu. Anders als die Hitzewallungen führen diese eher zu Einschlafproblemen und verfrühtem Aufwachen und damit zu einer allgemein verkürzten Schlafdauer. Weitere Störfaktoren, die den Schlaf in der Perimenopause beeinträchtigen können, sind schlafbezogene Atemstörungen und nächtliche periodische Extremitätenbewegungen – beides Probleme, die mit dem Alter zunehmen.
Die multifaktorielle und komplexe Ätiologie von Schlafstörungen erfordert ein individuelles und oft kombiniertes Vorgehen. So kann eine Linderung der Hitzewallungen durch eine Hormonersatztherapie häufig auch die Schlafqualität verbessern. Auch Isoflavone aus Sojaprodukten können die menopausalen Symptome reduzieren. Die primäre Maßnahme bei Patientinnen mit chronischer Insomnie ist eine spezifische dafür ausgelegte kognitive Verhaltenstherapie (CBT-I). Wirksame Präventionsmaßnahmen sind eine gute Schlafhygiene und viel körperliche Bewegung. OH