AIDS

Gyn-Depesche 7/2001

HIV nicht für Entwicklung von T-Zell-Lymphomen verantwortlich

Die Ätiologie der Non-Hodgkin Lymphome (NHL), die im Zusammenhang mit AIDS vermehrt auftreten, ist bisher nicht vollständig aufgeklärt. Meist sind es B-Zell-Lymphome. Allerdings weiß man, dass das HIV B-Zellen nicht infiziert. Aber auch das Risiko für die (seltenen) T-Zell-Lymphome ist erhöht. Über die Ursache wird seit einiger Zeit spekuliert

In einer US-Studie wurde das Risiko für das Auftreten von T-Zell-Lymphomen bei 302 834 AIDS-Patienten zwei Jahre nach Ausbruch der Krankheit bestimmt. Von 6788 histologisch spezifizierten NHL-Fällen waren 96 (1,4%) T-Zell-Lymphome, die durch klinische Diagnose und histologisch verifiziert wurden. AIDS-Patienten hatten ein 15-mal höheres Risiko, T-Zell-Lymphome zu entwickeln. Das Risiko erhöhte sich auch für alle Subtypen der T-Zell-Lymphome wie Mycosis fungoides, periphere Lymphome, kutante Lymphome und adulte T-Zell-Leukämie/Lymphome (ATLL). Aus den Studiendaten konnte jedoch nicht abgeleitet werden, dass HIV eine Rolle bei der Ätiologie der T-Zell-Lymphome spielt. In der Gesamtgruppe der AIDS-Patienten führen möglicherweise unabhängige Risikofaktoren einzelner Gruppen (z. B. höheres Risiko für ATLL bei Bewohnern der Karibik) zu einem erhöhten Risiko für Entwicklung von T-Zell-Lymphomen. (AK)

Quelle: Biggar RJ: Risk of T-cell lymphomas in persons with AIDS, Zeitschrift: JOURNAL OF ACQUIRED IMMUNE DEFICIENCY SYNDROMES, Ausgabe 26(4) (2001), Seiten: 371-6

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