Gyn-Depesche 3/2005

Höhere PCOS-Prävalenz bei Epilepsie

Bei Frauen mit Epilepsie wird eine höhere Prävalenz des polyzystischen Ovar-Syndroms (PCOS) beobachtet. Ob diese endokrine Störung auf die Erkrankung selbst oder aber die Behandlung mit Antiepileptika zurückzuführen ist, bleibt ungeklärt.

Beim PCOS ist die Follikelreifung aufgrund erhöhter männlicher Hormone gestört. Diese endokrine Störung ist mit klinischen Zeichen des Hyperandrogenismus und veränderten Laborparametern vergesellschaftet. Bei Frauen mit Epilepsie oder bipolaren Störungen treten PCOS und andere Fertilitätsprobleme häufiger auf. Man vermutet, dass Antiepileptika, insbesondere Valproinsäure, direkte Auslöser des PCOS sein könnten. Es wird aber auch über einen indirekten Wirkmechanismus spekuliert, indem die Medikamente über eine Gewichtszunahme zu gesteigerter Insulinresistenz, erhöhten Testosteronwerten und Reproduktionsstörungen führen. Bisher fehlen jedoch prospektive Langzeitstudien mit neu diagnostizierten Epilepsiekranken, in denen der Zusammenhang zwischen Antiepileptika und PCOS eindeutig geklärt werden könnte.

Quelle: Rasgon, N: The relationship between polycystic ovary syndrome and antiepileptic drugs: a review of the evidence, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL PSYCHOPHARMACOLOGY, Ausgabe 24 (2004), Seiten: 322-336

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