CAVE

Gyn-Depesche 3/2022

Höheres Risiko für „tödliches Quartett“

Schwarze PCOS-Patientinnen entwickeln offenbar häufiger ein metabolisches Syndrom als solche mit weißer Hautfarbe. Ein regelmäßiges kardiovaskuläres Screening könnte bei diesen Patientinnen deshalb besonders wichtig sein.
Der Großteil des Wissens zum PCOS stammt aus Studien mit weißen Frauen. Weil Menschen mit schwarzer Hautfarbe ein nachweislich höheres Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen besitzen, gingen US-Forschende nun der Frage nach, ob auch das Risiko für ein metabolisches Syndrom bei schwarzen Frauen mit PCOS höher ist als bei weißen Patientinnen. Über fünf Jahre beobachteten sie 171 weiße und 76 schwarze Frauen mit der Diagnose eines PCOS.
Mit einer adjustierten Inzidenz von 45,9 pro 100 Personenjahre lag bei schwarzen Studienteilnehmerinnen signifikant häufiger ein metabolisches Syndrom vor als bei weißen Frauen mit 31,3 Neuerkrankungen pro 100 Personenjahre. Dieser Unterschied trat sogar bei Frauen unter 30 Jahren zutage.
Das metabolische Syndrom, das das gleichzeitige Vorliegen von vermehrtem Bauchfett sowie erhöhten Blutzucker- und Blutfett-Werten sowie Hypertonie beschreibt, ist hochprädiktiv für die kardiovaskuläre Mortalität („tödliches Quartett“). Bei Frauen mit hyperandrogenem PCOS, wie es bei 96,1 % der Probandinnen in der Studie vorlag, sollte daher auf ein regelmäßiges kardiovaskuläres Screening besonders geachtet werden. RG
Quelle: Lee I et al.: Higher incidence of metabolic syndrome in black women with polycystic ovary syndrome ... J Clin Endocrinol Metab 2022; 107(4): e1558-e1567

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