Die Sexualhormon-Spiegel der Frau schwanken während der Menstruations-, Follikelund Lutealphase. Stimmbänder weisen Rezeptoren für Sexualhormone auf. Deshalb untersuchte man nun an 64 Studentinnen der Universität von Zadar, Kroatien, inwieweit sich die Stimme während des Zyklus verändert.
Die Frauen wurden im Rahmen der Experimente in einen schalldichten Raum gebeten und sollten dort Stimmproben auf ein digitales Tonaufzeichnungsgerät sprechen. Man ließ die Frauen Vokale in das 40 cm entfernt stehende Mikrofon sprechen: „a“ wie in „bar“, „e“ wie in „let“, „i“ wie in „bee“, „o“ wie in „cold“ und „u“ wie in „you“. 44 der Frauen wiesen einen natürlichen Zyklus auf, 22 nahmen ein hormonelles Kontrazeptivum.
Bei Frauen mit exogen unbeeinflusstem Zyklus hörte man, dass die Minimaltonhöhe in der späten Lutealphase höher war als in den anderen Zyklusphasen. Die durchschnittliche Lautstärke war in der Lutealphase am geringsten. Im Unterschied dazu zeigte die Phonation bei den Pillennutzerinnen keine Unterschiede zwischen den Zyklusphasen.
Verglich man die hormonell verhütenden Frauen mit denen ohne Pilleneinnahme, hörte man, dass der natürliche Zyklus zu einer höheren Stimmlage (am unteren Ende des Stimmumfangs) während der fertilen Phase führte.
Allerdings wird man mit dem „unbewaffneten“ Ohr diese Unterschiede wohl kaum wahrnehmen und Frauen ihre fruchtbaren Tage nicht „anhören“ können, so die Autoren. CB