Zwillingsschwangerschaften

Gyn-Depesche 06/2016

Hohe Erfolgsrate bei vaginaler Entbindung

Neuere Studien belegen, dass das perinatale Outcome bei einer geplanten vaginalen Entbindung von Zwillingen nicht schlechter ist als bei einer elektiven Sectio. Allerdings war die Rate an Notkaiserschnitten hoch. Das muss aber nicht sein ...

In einer Klinik in Ramat Gan bei Tel Aviv entbanden in knapp sieben Jahren 2194 Frauen Zwillinge. Schwangerschaften mit einem geschätzten Geburtsgewicht von unter 1500 g eines Zwillings waren ausgeschlossen. 883 Schwangere mit einer Schädellage des ersten Zwillings entschieden sich für einen vaginalen Entbindungsversuch. Dieser endete bei 86,9% erfolgreich. Bei 11,1% erfolgte eine sekundäre Sectio, bei 2% wurde der erste Zwilling vaginal und der zweite per Sectio entbunden. 

Als unabhängige Risikofaktoren für eine sekundäre Sectio erwiesen sich Nulliparität, die Geburtseinleitung mit einem Foley-Katheter und ein BMI über 30 kg/m2. Die Lage des zweiten Zwillings beeinflusste die Erfolgschance der vaginalen Entbindung nicht. Ein 5-min-Apgar ≤ 7 trat bei allen Geburtsmodi etwa gleich selten auf. 

Dass ein vaginaler Entbindungsversuch bei Zwillingen nicht die neonatale Morbidität und Mortalität erhöht, belegten bereits die Ergebnisse der Twin Birth Study. Dort lag die Rate an Notfall-Sectiones jedoch bei fast 50%. Demgegenüber entsprach die hohe Erfolgsquote in der vorliegenden Kohortenstudie in etwa derjenigen bei Einlingsschwangerschaften. 

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