Japanische Wissenschaftler nutzten eine gemeinsame Tumordatenbank von 14 Kliniken ihres Landes, um die Schwangerschafts- und Geburtenraten von Frauen nach einer fertilitätserhaltenden MOGCT-Therapie zu evaluieren. Sie fanden 105 überlebende Patientinnen unter 40 Jahren wobei das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose etwa 22 Jahre, die Nachbeobachtungszeit im Mittel 10,4 Jahre betrug. Die meisten Frauen hatten sich einer unilateralen Ovarektomie und einer adjuvanten Chemotherapie unterzogen. Dabei wurden 42 von 45 Frauen schwanger und 40 gebaren mindestens ein gesundes Kind. Acht der Mütter hatten ein MOGCT im FIGO- Stadium II oder III gehabt und zwei bereits ein Rezidiv erlitten, das aber ebenfalls fertilitätserhaltend behandelt werden konnte. Insgesamt kam es zu 65 Schwangerschaften und 56 Lebendgeburten. Fünf Frauen unterzogen sich einer medikamentösen Fertilitätsbehandlung, zwei einer IVF. Die hohe Erfolgsrate rechtfertigt somit eine fertilitätserhaltende Therapie auch bei einem fortgeschrittenen Tumorstadium oder Rezidiv. CW
Ovarielle Keimzelltumoren
Gyn-Depesche 4/2019
Hohe Geburtenrate nach BEP
Die Einführung des Bleomycin/Etoposid/Cisplatin-(BEP) Regimes hat nicht nur die Prognose von jungen Patientinnen mit einem malignen ovariellen Keimzelltumor (MOGCT) erheblich verbessert. Auch die Fertilität bleibt weitgehend erhalten.
Quelle: Tamauchi S et al. Reproductive outcomes of 105 malignant ovarian germ cell tumor survivors … Am J Obstet Gynecol 2018; 219: 385.e1-7