Gyn-Depesche 4/2007

Hohe Mammogramm-Dichte als Warnsignal

Eine hohe Mammogramm-Dichte (helle Flächen, bedingt durch Epithel und Stro­ma) geht mit erhöhtem Risiko für Brustkrebs einher und erschwert oft das Screening mittels Mammographie.
Praxisfazit
Die Verbindung zwischen Mammakarzinom und mammographischer Dichte gibt es auch in Fällen, in denen die Dichte schon Jahre vor der Brustkrebsdiagnose festgestellt wurde. Dies zeigt, dass der Zusammenhang nicht nur auf einer Verschleierung des Tumors durch die Dichte zustande kommt, sondern auch durch eine biologische Verknüpfung. Man weiß, dass die Dichte durch genetische Faktoren beeinflusst wird, die die Anfälligkeit für Brustkrebs eher bei jüngeren als bei älteren Frauen verstärken könnten.

In drei Fall-Kontroll-Studien in Screening-Populationen mit 1112 Fall-Kontroll-Paaren untersuchte man die Beziehung zwischen dem gemessenen Anteil an Dichte im Basis-Mammogramm und dem Risiko für Brustkrebs entsprechend der Methode der Krebserkennung, der Zeitspanne seit dem Screeningbeginn und dem Alter. Verglichen mit Frauen mit erhöhter Dichte in weniger als 10% des Mammogramms war bei Frauen mit einer Dichte in mindestens 75% der Aufnahme das Brustkrebsrisiko deutlich erhöht (OR 4,7), ob das Karzinom nun bei einem Screening (OR 3,5) oder nach weniger als zwölf Monaten nach einer negativen Screening-Untersuchung entdeckt wurde. Das gesteigerte Risiko, ob durch Screening oder andere Methoden erkannt, dauerte mindestens acht Jahre nach Aufnahme in die Studie an und war bei jüngeren Frauen ausgeprägter als bei älteren. Bei Frauen unter 56 Jahren (medianes Alter) waren 26% aller Brustkrebsfälle und 50% aller Tumoren, die weniger als zwölf Monate nach einem negativen Screening aufgedeckt wurden, der Dichte in mehr als 50% des Mammogramms zuzuschreiben.

Quelle: Kerlikowske, K: The mammogram that cried wolfe, Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 356 (2007), Seiten: 297-299: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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