Bevölkerungsbasierte Studie zur Mortalität

Gyn-Depesche 2/2013

Hohes Gefäß-Risiko für Mütter von Einzelkindern nach Präeklampsie?

Sechs Professoren und Forscher der Universitäten in Bergen und Trondheim und ein Mitarbeiter des National Insitute of Environmental Health Sciences der USA haben die norwegischen Register für Geburten und Todesursachen abgeglichen und kamen zu interessanten Ergebnissen.

Das erhöhte Risiko von Frauen mit präeklamptischer Schwangerschaft an kardiovaskulären Leiden zu sterben, ist gut belegt. Die Gefahr ist größer bei Präeklampsie mit Frühgeburt als bei Präeklampsie mit Entbindung am Termin (preterm pre-eclampsia = PPE, TPE für term pre-eclampsia). Studien zur Mortalität waren typischerweise auf Prä-eklampsie (PE) in der ersten Gravidität beschränkt, da das PE-Risiko bei Erstgeburten am höchsten ist. In neueren Arbeiten zu Mortalität und Parität fand sich nun eine 50%ige Erhöhung der Mortalität an Kreislaufleiden bei Müttern von nur einem Kind (das gesteigerte Risiko kinderloser Frauen war schon bekannt). Da spezifische Schwangerschaftsfolgen dabei nicht berücksichtigt waren, sollte jetzt die Möglichkeit einer besonders hohen Gefahr bei PE und Einzelkind erforscht werden.

Die Verfasser verwendeten das norwegische Geburtenregister, das seit 1967 besteht (2,5 Mio. Einträge mit Diagnosen nach den jeweils geltenden ICD-Versionen). Ausgewählt wurden die 836 147 Frauen, die von 1967 bis 2002 ihr erstes Baby bekommen hatten. So ließen sich Folgegeburten in den nächsten sieben Jahren erfassen (Ca. 95% der Norwegerinnen mit mehreren Kindern bekamen ihr zweites innerhalb von sieben Jahren). Die Daten wurden über die nationale Kennnummer mit denen des Sterberegisters bis Ende 2009 verknüpft. Neben der Gesamtmortalität analysierte man die an Kreislaufleiden, an ischämischer Herzkrankheit und an zerebrovaskulären Leiden (Apoplex). KHK- und Schlaganfall-Todesfälle wurden für die meisten Auswertungen als kardiovaskuläre Todesfälle zusammengefasst.

Die meisten Mütter (84%) hatten zwei und mehr Kinder. Die Gesamtmortalität derjenigen mit nur einem Kind war ihnen gegenüber erhöht, die um mehrere Faktoren korrigierte Hazard Ratio (kHR) betrug 1,9 (95%-CI 1,9-2,0). Eine PE in der ersten Gravidität hatten 4,2% durchgemacht. Bei leicht erhöhter Gesamtmortalität (kHR 1,1) war das Risiko ganz auf die Mütter mit PPE konzentriert (kHR 1,4). Bei Frauen mit Einzelkindern betraf das Zusatzrisiko durch PE ebenfalls diejenigen mit PPE (kHR 3,1). Bei Müttern mehrerer Kinder war keine zusätzliche Erhöhung durch TPE oder PPE zu erkennen.

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