Kontrazeptiver Vaginalring

Gyn-Depesche 8/2003

Hormon-Bioverfügbarkeit höher als bei oraler Anwendung

Ein neuartiger kontrazeptiver Vaginalring, der über einen Zeitraum von drei Wochen pro Zyklus 120 µg Etonogestrel und 15 µg Ethinylestradiol täglich freisetzt, soll die Verhütung erleichtern. Die Pharmakokinetik der Hormonabgabe wurde jetzt in einer Crossover-Studie geprüft.

Gesunde Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren erhielten einen Zyklus lang ein kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK) mit 150 µg Desogestrel und 30 µg Ethinylestradiol. Danach wurden die 16 Probandinnen randomisiert in zwei Therapiegruppen eingeteilt. Gruppe 1 verabreichte man für einen weiteren Zyklus das KOK, danach den Vaginalring und abschließend eine intravenöse Bolusinjektion (150 µg / 30 µg). Gruppe 2 erhielt zunächst den Vaginalring, danach das KOK und ebenfalls als Abschluss die Bolusinjektion. Die maximalen Serumkonzentrationen von Ethinylestradiol und Etonogestrel aus dem Ring betrugen 30 bis 40% derjenigen des kombinierten oralen Kontrazeptivums. Die absolute Bioverfügbarkeit von Etonogestrel aus dem Vaginalring war höher als bei dem kombinierten oralen Kontrazeptivum (102,9 bzw. 79,2%), die von Ethinylestradiol etwa gleich hoch (55,6 bzw. 53,8%). Die systemische Exposition gegenüber Etonogestrel aus dem Vaginalring entsprach in etwa der aus dem kombinierten oralen Kontrazeptivum, die von Ethinylestradiol aus dem Vaginalring nur ca. 50% derjenigen aus dem KOK. Dennoch supprimierten beide Methoden erfolgreich die Ovarialfunktion. (EH)

Quelle: Timmer, CJ: Pharmakokinetik der Freisetzung von Etonogestrel und Ethinylestradiol aus einem kontrazeptiven vaginalring, Zeitschrift: CLINICAL PHARMACOKINETICS, Ausgabe 39 (2000), Seiten: 233-242: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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