Im Rahmen der STAR*D-Studie (Sequenced Treatment Alternatives to Relieve Depression) kam auch der SSRI Citalopram zum Einsatz. 896 prämenopausale und 544 postmenopausale Frauen mit einer nicht psychotischen Major Depression wurden zwölf bis 14 Wochen damit behandelt. Jeweils ein Viertel der Teilnehmerinnen in beiden Gruppen nahm außerdem Hormone in Form von Kontrazeptiva bzw. einer Hormonersatztherapie. Die Verlaufskontrolle erfolgte mit Hilfe der Hamilton Rating Scale for Depression (HRSD17) und des Quick Inventory of Depressive Symptomatology – Self-Report (QIDS-SR16). Als Remission wurde ein HRSD von höchstens 7 oder QIDS-SR von höchstens 5 gewertet, als Ansprechen eine Halbierung des Ausgangsscores.
Post- und prämenopausale Frauen unterschieden sich hinsichtlich der Remissions- und Ansprechraten nicht. Zwar wurde bei prämenopausalen Frauen, die hormonell verhüteten, signifikant häufiger eine Remission beobachtet als beim Rest der prämenopausalen Frauen. Nach Korrektur der Werte um Störfaktoren wie psychiatrische Komorbiditäten und Bildungsstand verschwand jedoch die statistische Signifikanz des Ergebnisses. Eine Hormonersatztherapie nach der Menopause beeinflusste weder die Remissions- noch die Ansprechraten. Auch zwischen prä- und postmenopausalen Frauen, die keine zusätzlichen Hormone nahmen, gab es keine signifikanten Unterschiede.
Die Ergebnisse stehen im Widerspruch zu mehreren früheren Studien, die eine verringerte Wirkung von SSRI in der Postmenopause belegen – allerdings ohne Korrektur der Werte um Einflussfaktoren. Um die Diskrepanzen zu klären, sind prospektive randomisierte Studien notwendig. CW