Therapie-Optionen

Gyn-Depesche 3/2019

HPV-Impfung wird ausgeweitet

Seit 2007 empfiehlt die STIKO allen Mädchen die HPV-Impfung als Standardimpfung, um die Inzidenzrate an Gebärmutterhalskrebs zu reduzieren. Eine Cochrane-Studie vom 9. Mai 2018 zeigte, dass HPV-Impfstoffe vor Vorstufen des Gebärmutterhalskrebs bei jugendlichen Mädchen und Frauen schützen, die zwischen 15 und 26 Jahren vakziniert worden waren. Das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen unterschied sich dabei nicht zum Placeboarm. Trotzdem lag die Impfrate 2015 bei 15-jährigen Mädchen mit 31,3 % noch deutlich unter dem einer vollständigen Impfserie in Australien in 2016 (Mädchen 78,6 %; Jungen 72,9 %). Eine in The Lancet Public Health publizierte Kalkulation geht soweit zu behaupten, dass mithilfe von HPV-Impfungen und Vorsorgeuntersuchugen, die Inzidenz des Zervixkarzinoms bis zum Jahr 2035 auf weniger als 4 pro 100.000 Frauen sinken könnte, und das Zervixkarzinom als Gesundheitsproblem in Australien in den nächsten 20 Jahren eliminiert werden könnte. In Deutschland ist seit 2015 der nonavalente Impfstoff GARDASIL® zugelassen zur aktiven Immunisierung von Personen ab einem Alter von neun Jahren gegen Vorstufen maligner Läsionen und Karzinome der Zervix, Vulva, Vagina und des Anus, die mit den HPV-Typen 16, 18, 31, 33, 33, 45, 52 und 58 assoziiert sind und gegen durch HPV-Typen 6 und 11 verursachte Genitalwarzen. Seit Januar 2019 haben zudem alle Kassenärztlichen Vereinigungen in Deutschland offiziell veröffentlicht, dass die HPV-Impfung ab sofort auch für Jungen analog zu der Impfung für Mädchen verordnet und abgerechnet werden kann.

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