In der amerikanischen ASCUS-Triage-Studie wurden 3488 Frauen mit ASCUS untersucht und randomisiert drei Gruppen zugeteilt. Bei allen Frauen der Gruppe 1 wurde sofort eine Kolposkopie mit Biopsie durchgeführt, bei den Frauen der zweiten Gruppe nur dann, wenn mit Hilfe des Hybrid-Capture-2-Tests eine Infektion mit Karzinom-assoziierten humanen Papillomaviren (HPV) nachgewiesen wurde. Bei den Frauen der dritten Gruppe war das Kriterium für die Kolposkopie ein wiederholter Abstrich nach ca. drei Monaten mit der zytologischen Diagnose einer hochgradigen squamösen intraepithelialen Läsion (HGSIL). Eine histologisch bestätigte Neoplasie Grad 3 fand sich bei 5,1% aller Frauen. In der HPV-Test-Gruppe wurde gut die Hälfte der Frauen (55%) aufgrund eines positiven Testergebnisses zur Kolposkopie überwiesen, die Sensitivität für die Entdeckung einer zervikalen Neoplasie Grad 3 betrug 96%. Der wiederholte Pap-Smear in der dritten Gruppe gab in 7% der Fälle Anlass zu einer Kolposkopie, die Sensitivität lag bei 44%.
Smear-Ergebnis zweifelhaft
Gyn-Depesche 1/2002
HPV-Test erspart unnötige Kontrollen
Atypische squamöse Zellen unklarer Bedeutung (ASCUS) sind ein relativ häufiges Ergebnis der zytologischen Diagnostik nach Zervixabstrichen. Das weitere Vorgehen nach einem solchen Befund ist umstritten, da die Veränderungen in den meisten Fällen gutartig sind.
Quelle: Solomon, D: Comparison of three management strategies for patients with atypical squamous cells of undetermined significance: baseline results from a randomized trial, Zeitschrift: JOURNAL OF THE NATIONAL CANCER INSTITUTE, Ausgabe 93 (2001), Seiten: 293-299