Kasuistik

Gyn-Depesche 2/2019

Hund im Bett: Haare weg

Eine 57jährige Frau stellte sich wegen zunehmender Alopezie beim Arzt vor. Alle Therapieversuche blieben erfolglos, und die Patientin entwickelte eine vollständige Glatze. Nur durch Zufall kam man dem vierbeinigen Übeltäter auf die Spur

Der Haarausfall betraf nicht nur die Kopfhaut, sondern den gesamten Körper. Als Nebendiagnose fand sich eine leichte atopische Dermatitis. In der Hautbiopsie sah man Infiltrate im Bereich der Haarfollikel. Einziger auffälliger Laborwert war ein deutlich erhöhtes Serum-IgE. Man stellte die Diagnose „Alopecia universalis“ und startete die Therapie mit topischen Kortikosteroiden und oralen Antihistaminika. Ferner führte man drei Tage eine Kortison-Stoßtherapie durch, gefolgt von einer 14-monatigen Kryotherapie. Zunächst wuchsen wieder ein paar Haare, aber die Alopezie kehrte bald komplett zurück. Per Zufall erfuhren die Ärzte, dass sich die Patientin regelmäßig nächtens das Bett mit ihrem Hund teilte. Man bestimmte die spezifischen IgE-Antikörper auf Hundeschuppen, die stark erhöht waren. Drei Jahre, nachdem die Frau den Hund aus ihrem Bett verbannt hatte, war auch die Alopezie verschwunden. CB
Quelle:

Arita T et al.: Successful treatment of refractory alopecia ... Allergol Int 2018; 67: 156-7

ICD-Codes: L65.9

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