Junge Frauen beim Joggen

Praxistipp

Gyn-Depesche 1/2022

Hypermenorrhoe: Sport statt Spirale

Körperliche Bewegung und Gewichtsreduktion senken nicht nur das kardiovaskuläre Risiko. Auch starke Menstruationsblutungen lassen sich dadurch offenbar reduzieren.
In einer Längsschnittstudie wurden 10.618 Frauen zwischen 20 und 40 im Abstand von jeweils drei Jahren sechsmal zu ihrer körperlichen Aktivität, ihrem Körpergewicht sowie Zyklusstörungen befragt. Im Vergleich zu normal- oder untergewichtigen Frauen war das Risiko für Zyklusunregelmäßigkeiten bei übergewichtigen Frauen um 8 % erhöht, bei adipösen um 29 %. Einen Zusammenhang mit sportlichem Training fand man nicht.
Ein anderes Bild ergab sich bei Hypermenorrhoe. Im Alter von 22 bis 27 Jahren berichteten 15,9 % der Frauen von sehr starken Blutungen; 15 Jahre danach war der Anteil fast doppelt so hoch. Auch hier waren Übergewichtige und Adipöse signifikant häufiger betroffen: um 15 bzw. 37 %. Frauen, die sich oft und intensiv sportlich betätigten, wiesen dagegen ein um 10 % geringeres Risiko für starke Menstruationsblutungen auf als die, die keinen Sport trieben. Besonders effektiv war körperliche Bewegung bei Fettleibigen: Sie senkte das Hypermenorrhoe- Risiko um 19 %.
Nicht nur wegen des kardiovaskulären Risikos kann es sich also lohnen, übergewichtige Frauen zu körperlicher Aktivität zu motivieren, sondern auch, um starke Menstruationsblutungen zu normalisieren. CW
Quelle: Mena GP et al.: Prospective associations between physical activity and BMI with irregular periods ... Hum Reprod 2021; 36: 1481-91
ICD-Codes: N92.0
Urheberrecht: Adobe stock - blicsejo

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x