Insulin glargin 300 E/ml

Praxis-Depesche 5/2019

Hypoglykämievorteil bei Nierenstörungen

Eine Reihe randomisierter klinischer Studien hat gezeigt, dass Insulin glargin 300 E/ml bei Menschen mit Typ-2-Diabetes mit einem geringeren Risiko für Unterzuckerungen assoziiert ist als Insulin glargin 100 E/ml – bei vergleichbarer Senkung des HbA1c. Auch Betroffene mit einer Nierenfunktionsstörung profitieren.

Dass trotz Basalinsulingabe die Blutzuckerzielwerte häufig nicht erreicht werden, liegt unter anderem an der Angst vor Hypoglykämien, erinnerte Prof. Robert Ritzel, München, auf einer Veranstaltung von Sanofi. So gaben in einer Befragung über 70 % der Hausärzte und Diabetologen an, dass sie ihre Patienten intensiver behandeln würden, wenn sie keine Bedenken bezüglich möglicher Hypoglykämien hätten.
Ergebnisse aus dem EDITION-Studienprogramm zeigen für Typ-2-Diabetiker in verschiedenen Krankheitsstadien unter Insulin glargin 300 E/ml eine mindestens ebenso effektive HbA1c-Senkung wie unter Insulin glargin 100 E/ml. In den Wochen 0 bis 24 war jedoch die Rate an nächtlichen bestätigten (≤ 70 mg/dl) oder schweren Unterzuckerungen um 25 % niedriger als unter Insulin glargin 100 E/ml (RR 0,75); das Risiko zu jeder Tageszeit war um 9 % geringer (RR 0,91). Subgruppenanalysen zeigten, dass auch Typ-2-Diabetiker mit einer Nierenfunktionsstörung von Insulin glargin 300 E/ml im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml profitieren können. MW
Quelle:

Symposium: „Basale Analoginsuline der 2. Generation: Real World Evidenz versus Randomisierte Controllierte Studie”, im Rahmen des Kongresses „Innere Medizin fachübergreifend – Diabetologie grenzenlos“, München, 8.2.2019

 

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