Der Impfstoff enthält inaktivierte Keime verschiedener definierter Lactobacillus-Stämme. Er induziert die Bildung spezifischer Antikörper, die sich vor allem gegen veränderte Stämme der Döderlein-Flora richten, die kaum noch Milchsäure und kein Wasserstoffperoxid produzieren. Außerdem stimuliert er die lokale Immunantwort und erhöht die Konzentration der IgA-Antikörper im Vaginalsekret. In 26 Studien mit 2806 Patientinnen wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit des Impfstoffs belegt. So unterschieden sich in zwei Doppelblindstudien (n = 314) die Reinfektionsraten bei Patientinnen mit Trichomoniasis unter Verum und Plazebo schon nach vier Wochen signifikant und nach vier Monaten hochsignifikant. Die Response-Raten lagen über 93%. Bei Frauen mit bakterieller Vaginose besserten sich in ebenfalls zwei Doppelblindstudien unter dem Impfstoff alle Begleitparameter (Fluor, Nachweis von Clue Cells, pH-Wert) im Vergleich zu Plazebo signifikant. Nach zwölf Monaten waren 75% der Patientinnen der Verum-, aber nur 37% der Plazebogruppe rezidivfrei. In einer Studie mit 50 Candidose-Patientinnen ging die Zahl der Reinfektionen in der Verumgruppe um 75% (drei Injektionen) bzw. 84% (fünf Injektionen) zurück, bei den nicht behandelten Frauen um 32%. In einer Anwendungsbeobachtung bekamen 576 Patientinnen mit rezidivierender Kolpitis eine Grundimmunisierung und eine Auffrischimpfung nach einem Jahr. Die Zahl der Rezidive sank um 82%. Zwei Drittel der Frauen blieben während des einjährigen Beobachtungszeitraums rezidivfrei. Über 80% der Ärzte und Patientinnen beurteilten die Wirksamkeit des Impfstoffes mit sehr gut bis gut. (GS)
Rezidivierende Kolpitis
Gyn-Depesche 5/2002
Immuntherapie schützt langfristig
Mit konventionellen Antibiotika und Antimykotika kann eine Reinfektion oder ein Rezidiv einer akuten Kolpitis häufig nicht verhindert werden. Langfristigen Schutz bietet eine Immuntherapie.