Zervixkarzinom

Gyn-Depesche 6/2009

Impfung mit Kollateralnutzen

Eine Vakzine gegen HPV-16 und -18 mit Adjuvans-System zeichnet sich durch die Induktion hoher Spiegel neutralisierender Antikörper aus; darüber hinaus registriert man eine relevante Kreuzreaktivität mit anderen onkogenen HPV-Typen.

HPV-Vakzinen sind inzwischen in mehr als 100 Ländern zugelassen. Es gibt Impfprogramme für junge Mädchen bis zum Alter von 18 oder mehr Jahren; allerdings ist eine Immunisierung vor dem ersten Geschlechtsverkehr am effektivsten.

Die AS04-adjuvantierte Vakzine gegen HPV-16 und -18 wurde in PATRICIA, einer kontrollierten Doppelblindstudie, bei Frauen im Alter von 15 bis 25 Jahren gegen eine Hepatitis-A-Impfung getestet; die Schlussauswertung wurde kürzlich vorgelegt. Man unterschied dabei zwischen „according-to-protocol“-Kohorte, gesamter geimpfter Kohorte und Frauen ohne HPV-Infektion (vor dem ersten Sex). Im Mittel wurden die Teilnehmerinnen für ca. 35 Monate nach der dritten Impfdosis nachbeobachtet.

Die Schutzrate gegenüber fortgeschrittenen intraepithelialen Neoplasien (CIN2+) mit HPV-16/18-Infektion lag in der ATP-Kohorte über 90%. Ohne Berücksichtigung einer HPV-Infektion betrugen die Schutzraten bei den ursprünglich HPV-freien Frauen (der eigentlichen Zielgruppe) 70,2% gegenüber CIN2+ und 87,0% gegenüber CIN3+. Die CIN2+-Schutzrate gegenüber zwölf onkogenen HPV-Typen, die nicht im Impfstoff enthalten waren, betrug in der Protokoll-Gruppe 54,0%. In der Gesamtkohorte wurden Kreuzprotektionen ge­gen HPV-31, -33 und -45 festgestellt. Der Schutz vor HPV-45 ist insofern besonders interessant, wiel dieser Typ vermehrt mit Adenokarzinomen der Zervix assoziiert ist; diese werden beim Screening oft nicht oder sehr spät entdeckt und haben daher eine besonders ungüns­tige Prognose.

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