Aus London wird von einer 31-jährigen Patientin berichtet, der im Jahr 2015 ein solches Implantat eingesetzt worden war. Ein Jahr lang gab es damit keine Probleme. Dann sollte das Implantat entfernt werden, weil die Frau eine Familie gründen wollte. Man konnte es am Oberarm aber nicht ertasten, und auch Ultraschall und Röntgen wurden nicht fündig. Der Blutspiegel von Etonogestrel sprach für ein aktives Device.
Der Patientin war in den letzten Wochen gelegentlicher nonproduktiver Husten aufgefallen. Dyspnoe oder Brustschmerzen gab sie nicht an. Ein Thoraxröntgen beurteilte der Radiologe als unauffällig. Dennoch bestand Verdacht auf eine Embolisierung des Implantats – aber wohin?
Man händigte dem Radiologen ein neues Implantat aus, damit er dessen radiologische Chrakteristika einschätzen konnte. Bei nochmaliger Überprüfung der Bilder identifizierte er dann den „Embolus“. Ein CT lokalisierte ihn genauer: in einem Seitenast der Pulmonalarterie des rechten Unterlappens.
Ein Kardiologe schlug eine perkutane Extraktion des Fremdkörpers vor. Die Patientin war sehr daran interessiert. Im Herzkatheterlabor führte man unter Lokalanästhesie einen Katheter über die rechte V. femoralis mit Angiographie-Kontrolle in die rechte A. pulmonalis ein. Mit einem „Lasso“ (gooseneck snare) konnte man das Implantat fassen und extrahieren. Die Prozedur verlief ohne Komplikationen. Die Patientin wurde einen Monat später wunschgemäß schwanger. WE