Ein etwa 40-jähriger Mann mit den Zeichen eines Hirninfarktes, Schocksymptomatik und kardialer Arrhythmie wurde in der Notfallambulanz eines südpazifischen Inselhospitals aufgenommen. Nach zwei Tagen traten Schluckbeschwerden auf, weshalb Kochsalzinfusionen und nasogastrale Sondenernährung durchgeführt wurden. Nach 36 Tagen wurde die Nasensonde vom Patienten nicht mehr toleriert, der Patient wurde zunehmend komatös und Kochsalzinfusionen waren nicht mehr verfügbar. In dieser Situation infundierten die Ärzte zwei Tage lang 1 200 ml/d Wasser unreifer Kokosnüsse - mit Erfolg. Nach drei Tagen wurde der Patient nach Hause entlassen. Kokosnuss-Wasser ist eine hypotone Flüssigkeit, deren Elektrolyt-Zusammensetzung intrazellulärer Flüssigkeit ähnelt und ein Blutplasma vergleichbares spezifisches Gewicht aufweist. Aufgrund der hypotonen Eigenschaft ist Kokosnuss-Wasser zur Notfall-Infusion aber nicht optimal geeignet. (EJW)
Schocktherapie à la Südsee
Gyn-Depesche 4/2000
Improvisierte Kokosmilch-Infusion
Ein etwa 40-jähriger Mann mit den Zeichen eines Hirninfarktes, Schocksymptomatik und kardialer Arrhythmie wurde in der Notfallambulanz eines südpazifischen Inselhospitals aufgenommen. Nach zwei Tagen traten Schluckbeschwerden auf, weshalb Kochsalzinfusionen und nasogastrale Sondenernährung durchgeführt wurden. Nach 36 Tagen wurde die Nasensonde vom Patienten nicht mehr toleriert, der Patient wurde zunehmend komatös und Kochsalzinfusionen waren nicht mehr verfügbar. In dieser Situation infundierten die Ärzte zwei Tage lang 1 200 ml/d Wasser unreifer Kokosnüsse - mit Erfolg. Nach drei Tagen wurde der Patient nach Hause entlassen. Kokosnuss-Wasser ist eine hypotone Flüssigkeit, deren Elektrolyt-Zusammensetzung intrazellulärer Flüssigkeit ähnelt und ein Blutplasma vergleichbares spezifisches Gewicht aufweist. Aufgrund der hypotonen Eigenschaft ist Kokosnuss-Wasser zur Notfall-Infusion aber nicht optimal geeignet. (EJW)
Quelle: Campbell-Falck, D: The intravenous use of coconut water, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF EMERGENCY MEDICINE, Ausgabe 18 (2000), Seiten: 108-111