Gesundheit im Alter

Gyn-Depesche 3/2022

In den Fünfzigern dem Verfall entgegenwirken

Welche Faktoren entscheiden in der Lebensmitte über den späteren Gesundheitszustand? Dieser Frage ging eine US-amerikanische Längsschnittstudie auf den Grund.
Bei 1.091 Teilnehmerinnen der Studie SWAN wurde im Alter von etwa 55 Jahren der Gesundheitszustand mithilfe des SF- 36-Fragebogens erfasst. Im Verlauf der nächsten zehn Jahre sank der Summenscore der körperlichen Komponenten von anfangs 53,1 im Schnitt um 1,02 Punkte. Eine als klinisch relevante Verringerung um acht oder mehr Punkte fand sich bei 18,9 % der Frauen.
Als unabhängige Prädiktoren für eine deutliche Verschlechterung des Gesundheitszustands erwiesen sich Rauchen, depressive Symptome und kardiovaskuläre Erkrankungen in der Lebensmitte. Jeder dieser Faktoren verdoppelte das Risiko für einen bedeutsamen Punktverlust im SF- 36-Score. Eine bereits zu Beginn diagnostizierte Osteoarthritis und ein niedriges Bildungsniveau erhöhten es um 46 % bzw. 87 %. Pro zusätzliche BMI-Einheit stieg das Risiko um 6 %.
Wie sich die körperliche Verfassung von Frauen in der Lebensmitte entwickelt, beeinflusst nach Ansicht der Autoren wesentlich die langfristige Gesundheit. Um die Lebensqualität im Alter zu verbessern, sollten Ärztinnen und Ärzte ihr Augenmerk v. a auf die beeinflussbaren Faktoren Übergewicht, Rauchen und eine klinisch signifikante depressive Symptomatik legen. CW
Quelle: Solomon DH et al.: Factors associated with 10-year declines in physical health and function among women during midlife. JAMA Network Open 2022; doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.42773

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