In einem Lehrkrankenhaus in Maastricht erhielten 58 Nulliparae und 54 Multiparae ein Levonorgestrel-IUD (LNG-IUD). Die Insertion erfolgte randomisiert in jeweils der Hälfte der Fälle während der Menstruation oder in der blutungsfreien Zeit. Auf einer visuellen Analogskala (VAS) von 0 bis 100 mm notierten die Studienteilnehmerinnen die dabei empfundenen Schmerzen. Bei kinderlosen Frauen ergab sich während der Menstruation ein mittlerer VAS-Score von 74 mm, in späteren Zyklusphasen von 66 mm. Bei Multiparae lagen die Werte erwartungsgemäß niedriger: bei 30 mm während bzw. 43 mm außerhalb der Blutungsphase. In beiden Patientinnengruppen waren die Unterschiede nicht signifikant. Auch hinsichtlich eventueller Schwierigkeiten bei der Insertion, des Blutungsmusters nach drei Monaten und der Zufriedenheit der Patientinnen mit der Hormonspirale fanden sich unabhängig vom Zeitpunkt des Einsetzens ähnliche Ergebnisse. Schwangerschaften oder Expulsionen kamen nicht vor. Theoretisch wäre denkbar, dass die Insertion eines IUD während der Menstruation aufgrund der leicht dilatierten Zervix weniger schmerzhaft ist. Auch der Hersteller des LNG-IUD empfiehlt den Einsatz bis zum siebten Zyklustag. Die Maastrichter Studienergebnisse sprechen jedoch dafür, dass der Zeitpunkt der Insertion keinen Einfluss auf die Schmerzintensität hat. Für das Kupfer-T war dies schon bekannt. CW
Levonorgestrel-IUD
Gyn-Depesche 2/2017
Insertionsschmerz unabhängig von Zyklus
Eine niederländische Arbeitsgruppe ging der Frage nach, in welcher Zyklusphase der optimale Zeitpunkt zum Einsetzen eines Levonorgestrel-IUD liegt. Allen Theorien zum Trotz fand man: Der Einlege-Schmerz ist unabhängig vom Zyklus.
Quelle:
Van der Heijden PA et al.: Timing of insertion of levonorgestrel-releasing intrauterine system: a randomised controlled trial. BJOG 2017; 124: 299-305