An Londoner Universitätskliniken wurden bei 1650 Schwangeren im ersten Trimenon Nüchtern-Blutzucker und Plasmainsulin bestimmt. In der 28. SSW folgte ein oraler Glukosetoleranztest. Von den 1484 Frauen, die die Studie beendeten, entwickelten 10,4% eine Schwangerschaftshypertonie (≥ 140/90 mmHg). Körpergewicht und BMI lagen in dieser Gruppe in der zwölften SSW signifikant höher als in der Vergleichsgruppe. Sowohl beim systolischen als auch beim diastolischen Blutdruck hatte man bei ihnen schon in der Frühschwangerschaft höhere Werte gemessen als bei den weiterhin normotensiven Frauen. Auch das Plasmainsulin lag signifikant höher als in der Vergleichsgruppe. Hyperinsulinismus war mit einem erhöhten Risiko für Schwangerschaftshypertonie assoziiert. Verstärkt wurde dieser Effekt, wenn zusätzlich der Nüchtern-Blutzucker erhöht war.
Bei 18 Frauen (1,2%) wurde Gestationsdiabetes (GDM) diagnostiziert. Bei ihnen fielen die Unterschiede zur Kontrollgruppe in der 12. SSW nicht ganz so deutlich aus. BMI, Plasmainsulin und Blutzucker waren aber ebenfalls leicht erhöht. Ein erhöhter Nüchtern-Blutzucker war sowohl mit einem höheren Risiko für GDM als auch für übergroße Babys assoziiert. Dem Plasmainsulin kam dagegen keine prognostische Bedeutung für einen GDM zu.
Offenbar ist bei einer späteren Schwangerschaftshypertonie der Stoffwechsel schon in der Frühschwangerschaft durch Hyperinsulinismus, Insulinresistenz und leichte RR-Erhöhung beeinträchtigt. CW