Gyn-Depesche 5/2006

Intestinale Perforation bei Neugeborenen

Eine spontane intestinale Perforation wurde früher als eine seltene, kongenitale Erkrankung Neugeborener angesehen. Doch mit steigender Zahl überlebender Frühchen nahm auch die Zahl der Fälle zu. Es wird vermutet, dass diese Ereignisse mit der Gabe von Medikamenten assoziiert sind.

Anhand eines großen Datensets wurden Neugeborene mit spontaner intestinaler Perforation identifiziert und anhand des Zeitpunkts der Diagnosestellung zwei Subgruppen gebildet: Neugeborene mit einer frühen Perforationsdiagnose und solche mit später Diagnose. Demographische und medizinische Daten wurden verglichen. 633 Neugeborene mit spontaner intestinaler Perforation wurden ausgewertet. Das Krankheitsbild tritt offenbar in zwei verschiedenen Formen auf: Neugeborene mit sehr geringem Geburtsgewicht entwickeln die Symptome sieben bis zehn Tage postnatal u. a. nach Behandlung mit Glukokortikoiden. Neugeborene mit früher Diagnose (0 bis drei Tage nach der Geburt) sind eher termingerecht entbunden und waren seltener postnatalen Risikofaktoren ausgesetzt. – Weitere Studien sollten die unterschiedlichen Ätiologien der Erkrankung untersuchen. (bk)

Quelle: Attridge, JT: New insights into spontaneous intestinal perforation using a national data set: (2) two populations of patients with perforations, Zeitschrift: JOURNAL OF PERINATOLOGY, Ausgabe 26 (2006), Seiten: 185-188

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