Abdominale Hysterektomie

Gyn-Depesche 2/2018

Intraoperative Schmerztherapie

Die nach einer abdominalen Hysterektomie auftretenden starken Schmerzen werden üblicherweise mit Opioiden behandelt. Eine schwedische Studie zeigt: Die postoperativen Beschwerden sind erträglicher, wenn während des Eingriffs ein Lokalanästhetikum in den Plexus hypogastricus superior injiziert wurde.

Die Gabe von Morphinderivaten nach abdominaler Hysterektomie kann aufgrund des ungünstigen Nebenwirkungsprofils der Präparate problematisch sein. Der Plexus hypogastricus superior liegt kaudal der Aortenbifurkation, etwa auf Höhe der Wirbelkörper L5-S1. Da dieses Nervengeflecht bei eröffnetem Abdomen leicht zugänglich ist, bietet sich eine intraoperative Lokalanästhetika-Infiltration an. Getestet wurde dies im Rahmen einer Studie an 68 Frauen mit abdominaler Hysterektomie aufgrund einer benignen Erkrankung. Nach der Entfernung des Uterus erfolgte bei 35 Patientinnen die retroperitoneale Injektion von Ropivacain, bei 33 weiteren die Injektion einer Kochsalzlösung.
Im Vergleich zur Plazebogruppe hatten die mittels Lokalanästhetika-Block behandelten Patientinnen einen deutlich geringeren Analgetikabedarf und gaben signifikant geringere postoperative Schmerzen an. Schwere unerwünschte Ereignisse waren in beiden Studiengruppen selten. Auch hinsichtlich der Operationsdauer, der Opioid-Nebenwirkungen, der Darmperistaltik, der Liegedauer des Blasenkatheters sowie der postoperativen Mobilisation unterschieden sich die Gruppen nicht.
Die Blockade des Plexus hypogastricus superior mit Lokalanästhetika, so das Fazit der Autoren, ist einfach durchzuführen und kann ohne großen Aufwand im Rahmen der abdominalen Uterusentfernung erfolgen. LO
Quelle:

Rapp H et al.: Superior hypogastric plexus block as a new method of pain relief after abdominal hysterectomy: double-blind, randomised clinical trial of efficacy. BJOG 2017; 124(2): 270-76

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